Gelmer selbst ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Feinschmecker kommen hier auf ihre Kosten, denn auf den leichten Böden wächst ein hervorragender Spargel. Diesen kann man im Mai und Juni direkt ab Hof bei den „Spargelbauern“ von Gelmer kaufen. Etwas Industrie findet man jedoch auch: In unmittelbarer Nähe existiert am Dortmund-Ems-Kanal ein Ölhafen mit angeschlossenem Tanklager der Westfalen AG sowie ein kleineres Industriegebiet (Hessenweg).
Rund um den Ort gibt es jedoch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. So befindet sich nördlich von Gelmer die Kanalüberführung Münster-Gelmer, ein bedeutendes Industriedenkmal aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Bauwerk besteht aus Sandstein und Klinker und führt den Dortmund-Ems-Kanal über die Ems. Auch wenn die Kanalüberführung 1994 trocken gelegt wurde, sind heute noch an vielen Stellen die Steinmetzarbeiten aus der Wilhelminischen Zeit erkennbar.
Der Dortmund-Ems-Kanal wurde als leistungsfähiger Verkehrsweg ab dem Jahr 1892 gebaut. Der Anschluss des Kanals an den Rhein erfolgte durch den Rhein-Herne-Kanal im Jahr 1914 und an die Elbe durch den Mittellandkanal im Jahr 1938. Die Anschlüsse führten zu einer Zunahme des Schiffsverkehrs auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Dieser Umstand sowie die ständige zunehmende Tonnage der Schiffe waren Anlass für den Bau einer zweiten Fahrt etwa im Jahr 1939, die westlich der alten Kanalüberführung in einem stählernen Trog die Ems überquert. Der Dortmund-Ems-Kanal ermöglicht den Anschluss an das europäische Kanal- und Flussnetz, zum Beispiel nach Holland, zur Nordsee und auch nach Osteuropa.
Im Bereich der Mündung der alten und neuen Fahrt befindet sich ein kleiner Yachthafen für Motorboote von 5 bis max. 20 m Länge. Die Liegeplätze befinden sich in der alten Fahrt des Kanals, die von der Schifffahrt nicht mehr genutzt wird. Auf einer Fläche zwischen den alten und der neuen Fahrt befindet sich seit einigen Jahren ein beliebter Wohnmobilstellplatz.
Im Westen grenzt Gelmer an das EU-Vogelschutzgebiet Rieselfelder, eine Rückzugsmöglichkeit für viele Wat- und Wasservögel. Die Rieselfelder wurden ursprünglich zur Abwasserreinigung angelegt. Das Schmutzwasser aus der Stadt Münster wurde auf den weiträumigen Flächen „verrieselt“, d. h. es versickerte im Boden und wurde dabei gereinigt. Mit dem Bau der Kläranlage (1975) waren die Rieselfelder zwar zur Abwasserbeseitigung nicht mehr nötig, aber bereits zu diesem Zeitpunkt ein bedeutendes Rastgebiet für Zugvögel.
Im Westteil der Rieselfelder sind einige Wege aus Rücksicht auf die rastenden und brütenden Vögel für Besucher gesperrt. Der Ostteil ist dagegen ständig zugänglich. Beobachtungshütten und ein Beobachtungsturm erleichtern den Besuchern die Wildvögel und Wasserflächen mit bloßem Auge oder mit Ferngläsern im Blick zu behalten. Die Rieselfelder zählen zu den beliebtesten Ausflugszielen in Münster und Umgebung. In der biologischen Station der Rieselfelder finden Sie eine kleine Dauerausstellung über dieses Naturparadies.
In Münster mündet die Werse in die Ems. Die Werse entspringt in mehreren Quellbächen der Beckumer Mulde, die sich im Stadtgebiet von Beckum zur Werse vereinigen. Die Ems entspringt in einem fein verzweigten Netz von Sennbächen am südwestlichen Fuß des Teutoburger Waldes .
Östlich von Gelmer, im Mündungswinkel von Ems und Werse, können die Reste der Wallburg Haskenau erkundet werden. Die etwa 2,5 ha große mittelalterliche Wallanlage wurde wahrscheinlich im 8. Jahrhundert rund um einen zentralen Turmhügel erbaut und ist heute ein Bodendenkmal.
Die Havichorster Mühle hatte für die Landwirte aus Gelmer eine große Bedeutung; sie konnten dort ihr Korn mahlen lassen. Heute wird nicht mehr gemahlen, die Turbinen dienen der Stromerzeugung für die Stadtwerke Münster.