Naherholungsgebiet KÜ

Im Zuge der Erweiterung des Dortmund-Ems-Kanals wird aktuell eine weitere Großbaustelle eingerichtet. Dabei soll die 1939 in Betrieb genommene Kanalüberführung (KÜ) bei Gelmer durch eine Doppeltrogbrücke ersetzt werden. So können in Zukunft zwei Wasserfahrzeuge, auch die sogenannten Euroschiffe, gleichzeitig den Kanalübergang passieren. Um einen durchgängigen Schiffsverkehr zu ermöglichen, muss zunächst für mehrere Jahre eine Umfahrung eingerichtet werden. Dabei werden auch Teile der sogenannten alten Fahrt, des Kanalverlaufs der ersten Kanalüberführung von 1899, genutzt. Zunächst sah ein Plan vor, diese Umfahrung wieder vollständig zurückzubauen.

kanalueberfuehrung

Hier setzte das Projekt „Naherholungsgebiet Kanalübergang“ der Heimatgruppe Gelmer an. Ziel des Projekts ist es, die durch die Umfahrung entstehende Kanalhalbinsel in ein attraktives Naherholungsgebiet umzuwandeln. Die gemeinsam mit den Bürgern aus Gelmer entwickelte Lösung bietet eine Reihe von Vorteilen: So kann zum Beispiel der Naturschutz aktiv verbessert (nicht zugängliche Naturschutzflächen, keine naturschädlichen Rückbaumaßnahmen) und die Umweltemissionen entscheidend verringert werden (kein Rückbau von Spundwänden, Verzicht auf umfangreiche Erdtransportarbeiten). Gleichzeitig dient die neue Kanalhalbinsel als Naherholungsgebiet etwa für Radfahrer, Fußgänger und Kanuten.

Zudem sieht das Konzept der Heimatgruppe einen Ausstellungsbereich vor. Hier können die unterschiedlichen Kanalüberführungen (1899, 1939, Neubau) sowie die notwendige Umfahrung dokumentiert und in einen historischen Zusammenhang gebracht werden. Positiver Nebeneffekt: Durch die alternative Lösung können Baukosten von 1,5- 2 Miollionen Euro gespart werden.